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    Die Wahlen in Frankreich waren für viele Menschen ein Schritt in die Richtung. Hollande will sich mehr den Nöten der kleinen Leute widmen und nicht länger den deutschen Sparkurs unterstützen. Vielen konservativen Franzosen ist dieser Kurs jedoch zu radikal, weshalb sie nun mit dem Gedanken spielen, ihrem Heimatland den Rücken zu kehren. Zu diesen Menschen gehört Steven Gautier. Der in der Normandie geborene Mann ist nicht länger gewillt, für andere zu arbeiten und für seinen wirtschaftlichen Erfolg auch noch bestraft zu werden. Deswegen hat er sich entschlossen auszuwandern. Nachdem er einige Male in Thailand Urlaub gemacht hatte, gefiel ihm das Land sehr gut. Zwar ist ihm bewusst, dass dort die Uhren etwas anders ticken, als das in Europa üblich ist. Peter Biergans, ein alter Freund hatte diesen Schritt schon vor etwa zehn Jahren – allerdings mit einer etwas anderen Motivation – gewagt und eine Tauchschule in Thailand gegründet. Gerade auf den Inseln des Landes boomt der Tourismus immer mehr. Der gelernte Industriemechaniker und Selbständiger im Bereich der Anlagentechnik hat nun vor, seine bisherige Profession auszugeben und in Thailand ein Hotel zu eröffnen, welches er dabei mit der Tauchschule des Freundes koordinieren will. Nachdem er sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut gemacht hat, wird er im kommenden Sommer den großen Schritt wagen. Seine Frau wird ihn begleiten. Schade finden seine Eltern, dass er aufgrund der politischen Entwicklung den Glauben an sein Heimatland verloren hat und sich zu diesem radikalen Schritt entschieden hat, aber ändern wird ihre Sorge seine Entscheidung nicht mehr. Diese Geschichte zeigt, dass Wahlen auch das Schicksal einzelner Menschen beeinflussen können. Auf die Frage, was er an seinem Heimatland vermissen wird, antwortete Gautier, dass ihm die kulinarischen Spezialitäten Frankreichs bestimmt fehlen werden, und auch ein guter Tropfen Wein könnte in Thailand zunächst schwer zu bekommen sein, aber auf Dauer will sich der junge Unternehmer damit arrangieren. Thailand habe einem kulinarisch experimentierfreudigen durchaus viel zu bieten. Man kann Gautier nicht einmal böse sein, denn er ist nicht der einzige, der Hollande kritisiert oder für die falsche Wahl hält, aber er ist einer der wenigen, die sich in letzter Konsequenz dazu entschlossen haben, ihrem Heimatland dauerhaft den Rücken zu kehren. Aus Sicht von Jungunternehmern kann man den Schritt durchaus verstehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Situation weiter entwickelt, und ob tatsächlich noch mehr junge erfolgreiche Self-Made Unternehmer dem Ruf der wirtschaftlichen Freiheit in die Fremde folgen.

     


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